Die ALPI GmbH & Co KG wurde 1996 gegründet und verarbeitet hochwertige österreichische Alpenmilch zu Halbprodukten für die industrielle und gewerbliche Lebensmittelproduktion. Zu ihren Kunden, die sie nicht nur europaweit, sondern auch in Asien und Afrika beliefert, zählen vor allem Schokoladen- und Süßwarenindustrie sowie Backwaren- und Backmittelindustrie. Über 50 Mitarbeiter kümmern sich, unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards, hauptsächlich um die Verarbeitung von Süßmolke, welche bei der Käseproduktion im Mutterkonzern Berglandmilch anfällt. Mit jährlich über 33.000 Tonnen Milchpulver ist ALPI mengenmäßig das größte Trockenwerk in Österreich.
Themen wie Nachhaltigkeit und Tierwohl sind dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Auch der achtsame Umgang mit Energie- und Wasserressourcen, sowie die laufende Energieoptimierung und die damit einhergehende Reduktion des CO2 Ausstoßes haben höchste Priorität.
Mit der Errichtung einer neuen, noch effizienteren Eindampfanlage am Betriebsstandort in Ried im Innkreis (OÖ) plant das Unternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu setzen.
Beim Prozess des Eindampfens der Trockenmasse verarbeitet die Bestandsanlage jährlich rund 62.287 Tonnen Molke zu unterschiedlichen Konzentraten. Beim Eindampfprozess wird Wasser entzogen und somit die Trockenmasse auf 59 % erhöht. Im Anschluss werden diese Medien in entsprechenden Trocknungsanlagen zu Molkepulver bzw. Lactose getrocknet. In diesem weiteren Prozess wird die Molke zu einem verkaufsfähigen Produkt mit ca. 97-99 % Trockenmasse verarbeitet. Für die bestehende Eindampfanlage beträgt die maximale Zulauf-Trockenmasse 13 %, um darin verarbeitet werden zu können. Nachdem die zu verarbeitenden Rohmassen eine höhere „Grundtrockenmasse“ aufweisen, müssen diese Medien jährlich mit rund 43,9 Mio. Liter Wasser rückverdünnt werden.
Die neue Eindampfanlage bewältigt eine höhere Zulauf-Trockenmasse von 20-40%. Der Prozess zur Rückverdünnung, also Zuführung von Frischwasser, um dieses dann wieder energieaufwändig zu verdampfen, entfällt hiermit zur Gänze.
Ziel des Projektes ist es, mit dem Einsatz neuer Technologien künftig Strom und Erdgas einzusparen. Die neue Eindampfanlage arbeitet durch neue Eindampfkörper, effizientere Pumpen und Wärmetauscher sowie bessere Regelung wesentlich energieeffizienter. Da außerdem die zusätzliche Wasserverdampfung aus der Rückverdünnung wegfällt, müssen künftig 43.908 Tonnen Wasser nicht mehr zusätzlich verdampft werden. Im effizienteren Eindampfprozess müssen die Produkte auf 59 % Trockenmasse erhöht werden, wodurch eine Rest-Wassermenge von 24.259 Tonnen jährlich verdampft wird.
Mit dieser Maßnahme können somit jährlich ca. 4.109 MWh an Erdgas, sowie 2.455 MWh an Strom eingespart werden, was in Summe eine jährliche CO2- Einsparung von 1.572 Tonnen zur Folge hat.
Rund 3,9 Mio. Euro investiert die ALPI GmbH & Co KG in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Großprojekts. Davon werden 1,2 Mio. Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.
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